Den positiven Einfluss der Kunst nutzen

Singen, Tanzen, Musizieren oder Theater spielen - die Kunst kann auf vielfältige Weise heilend wirken.

Die meisten übenden Therapien benötigen eine hohe Therapieintensität, um ausreichend und anhaltend wirksam zu sein. Dies ist einerseits sehr anstrengend und unter Umständen nur schwer regelmäßig in den Alltag zu integrieren. Zusätzlich leiden viele Betroffene unter nicht-motorischen Symptomen, worunter u.a. eine depressive Stimmung, Freudlosigkeit, Apathie und Antriebsstörung zu nennen ist. Dies kollidiert nachvollziehbarerweise wiederum mit der Notwendigkeit intensiver Therapiemaßnahmen, was zu hohen Abbruchraten in den o.g. übenden Therapien und Sporttherapien führt.

Eine weitere Säule der Parkinsontherapien stellen deshalb die künstlerisch-aktivierenden Verfahren dar. Ihr Einsatz erfolgt unter der Annahme, dass Theater spielen, Singen, Tanzen und Musizieren emotional positiv besetzt sind und so den genannten Störungen der Stimmung entgegenwirken können. Dies umso mehr, als dass beim Tanzen das Gleichgewicht fordernde Bewegungen gemacht werden oder beim Theater spielen auch die Notwendigkeit besteht, laut und durch große Bewegungen begleitet zu sprechen. Diese Beispiele lassen sich beliebig fortführen und zeigen, dass diese Tätigkeiten unter Umständen und im Einzelfall nicht nur mehr Freude bereiten können, sondern unmittelbar auch einen ‚übenden Charakter‘ haben. Dies wird unterstützt durch eine zunehmende Zahl von wissenschaftlichen Untersuchungen, die eben diese positive Wirkung auf die Parkinsonerkrankung zeigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Theater spielen, Singen, Tanzen und Musizieren in Gemeinschaft und regelmäßig, idealerweise in Selbsthilfegruppen durchgeführt werden können und somit unmittelbar auch dem oftmals mit der Erkrankung einhergehenden sozialen Rückzug entgegenwirken.