Medikamentöse Therapie bei Parkinson-Patienten

Nach Diagnosestellung taucht die Frage auf, ob und wann mit einer medikamentösen Behandlung begonnen werden sollte.

Nach Diagnosestellung stellt sich die Frage, ob und wann mit einer medikamentösen Behandlung begonnen werden sollte. Unstrittig ist die Tatsache, dass bei Vorliegen eines idiopathischen Parkinsonsyndroms (=Morbus Parkinson) eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. Dabei zeigen Untersuchungen der letzten Jahre, dass auch eine frühzeitige Behandlung längerfristig gegenüber einem abwartenden Verhalten vorteilhaft und somit zu empfehlen ist. In der Parkinsontherapie steht inzwischen eine Vielzahl an unterschiedlichen medikamentösen Therapieoptionen zur Verfügung, so dass auch die Frage, mit welchem Medikament zuerst behandelt werden sollte, einiger Überlegungen bedarf. Abgesehen von den in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ausgesprochenen Empfehlungen müssen auch in diesem Punkt die besonderen individuellen Krankheitscharakteristika und Lebensumstände der Betroffenen in die Überlegungen mit einbezogen werden. Darüber hinaus ist wichtig, dass für eine bestimmte Therapieentscheidung nicht nur die unmittelbare Krankheitssituation berücksichtigt werden  sollte, sondern auch die Frage, wie der Krankheitsverlauf sich über die nächsten Jahre darstellt.

Medikamentenanpassungen sind notwendig

Im Verlauf der Erkrankung werden immer wieder Medikamentenanpassungen notwendig werden, da es zu Wirkungsfluktuationen kommen kann. Darunter ist eine Verschlechterung der Beweglichkeit aufgrund nicht ausreichender Medikamentenwirkung oder aber ein Zuviel an Beweglichkeit im Sinne von unkontrollierten Überbewegungen zu verstehen. Eine Medikamentenanpassung beinhaltet einerseits die Kombination mehrerer Präparate mit unterschiedlichem Wirkstoffprofil, andererseits aber auch die Notwendigkeit, die Medikamente (L-Dopa) in immer kürzeren Abständen einnehmen zu müssen.