Das breite Spektrum der Neuropsychologie und Psychotherapie

Der Einsatz der Psychologie erfolgt sowohl unter diagnostischen Gesichtspunkten, als auch mit dem Ziel einer verbesserten Krankheitsverarbeitung sowie der psychotherapeutischen Behandlung affektiver Symptome (z.B. Depression) und eventuell vorhandener Impulskontrollstörungen (z.B. Spielsucht).

In der Abteilung für Neuropsychologie erfolgt die neuropsychologische Diagnostik hypothesengeleitet vor dem Hintergrund der Ursache der Erkrankung sowie der erhobenen medizinischen Befunde. Dabei wird ein breites Spektrum psychischer Funktionen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutivfunktionen, visuell-räumliche und räumlich-konstruktive Leistungen) mit Hilfe aktueller neuropsychologischer Testverfahren geprüft. Neben bewährten Testverfahren (wie z.B. den bekannten Intelligenz- und Leistungstests) kommen auch die speziell für die Quantifizierung von kognitiven Störungen entwickelten, z. T. computergestützten diagnostischen Verfahren zur Anwendung. Im Rahmen der umfassenden neuropsychologischen Diagnostik werden auch der emotional-affektive Status, Persönlichkeitseigenschaften und die Motivationslage bestimmt.

In Abhängigkeit von der Fragestellung werden die folgenden Verfahren in der neuropsychologischen Diagnostik kognitiver Funktionen für Parkinsonpatienten durchgeführt:

  • Screeningverfahren auf kognitive und affektive Störung mittels PANDA und/oder MOCA
  • Statusdiagnostik zur Beurteilung des aktuellen kognitiven Leistungsstandes zur Planung geeigneter therapeutischer Maßnahmen
  • Statusdiagnostik der Berufsfähigkeit und der Fahrtauglichkeit aus neuropsychologischer Sicht
  • Verlaufsdiagnostik zur Evaluation der therapeutischen Maßnahmen
  • Verlaufsdiagnostik bei progredienter oder fluktuierender Symptomatik

 

Das Therapiekonzept der Neuropsychologischen Abteilung beinhaltet nach ausführlicher neuropsychologischer Diagnostik eine symptomspezifische Anwendung der einzelnen Methoden als Bestandteil eines umfassenden interdisziplinären Behandlungskonzeptes. Dabei kommen je nach Störungsbild funktionelle, teilweise PC-gestützte Therapiemethoden, Therapien zur Kompensation und psychoedukative Maßnahmen zum Einsatz.

Zusätzlich zu den Funktions- und Kompensationstherapien werden in der Neuropsychologischen Abteilung verhaltenstherapeutische Interventionen zur Verhinderung bzw. zur Behandlung psychischer Störungen als Folge des chronischen neurologischen Krankheitsgeschehens durchgeführt. Emotionale und Verhaltensprobleme stehen dabei genauso im Mittelpunkt, wie beispielsweise die Krankheitsbewältigung, die Anpassung an die Krankheit und deren Folgen, Schmerzbewältigung, der Umgang mit Stress, motivationale Probleme, Störungen der Krankheitseinsicht, Selbstwertproblematik als Folge erlebter physischer und kognitiver Beeinträchtigungen, die Lebenszufriedenheit, familiäre und berufliche Probleme sowie Rollenveränderungen und -erwartungen.

Im Rahmen der Gesundheitserziehung bzw. Gesundheitsschulung werden in der Abteilung für Neuropsychologie zur Verbesserung der psychophysischen Regulationskompetenz die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und das Autogene Training angeboten.

Die Beratung von Angehörigen ist ein weiteres Angebot seitens der Psychologie.